Am 7. September kehrt in Florenz die Rificolona zurück; das ist ein traditioneller Feiertag, der vor allem für Kinder sehr beliebt ist.
Als ich ein Kind war, war ich verrückt nach dieser Tradition. Ich habe mich über meine Rificolona gefreut, weil meine Mutter mir eine jedes Jahr gekauft hat und ich bin stolz damit rumgegangen.
Rificolona= Papierlaterne.
Hinter diesem Namen steckt eine alte Geschichte, die eng mit dem Feiertag Geburt Mariae (dem 8. September) verbunden ist.
In der Vergangenheit gab es auf dem Platz Santissima Annunziata am 8. September einen grossen Markt; die Händlerinnen waren alte Frauen aus dem Land, die schon am vorigen Tag am späten Nachmittag in die Stadt kamen und die Nacht auf dem Platz verbrachten, um am Markttag schon sehr früh vor Ort zu sein.
Die Florentiner spotteten sie, weil sie alt, arm angezogen und grob waren; hinzu trugen sie noch Laternen. Sie wurden Fierucolone genannt. Daher der Name: Rificolona.
Das ist also die Legende.
Bunt und froh sind dagegen die Papierlaternen, die wir als Kinder auf einen Stock hingen und trugen. Im Inneren ist ein Kerzlein, damit sie in der Dunkelheit hell und farbenreich wirken.
Einige böse Jungs haben dann ihre Blasrohre mitgebracht und haben geschossen, damit das Feuer im Inneren der Laterne das Papier brennt. Oft wird das Ziel getroffen. Die Rificolona brennt und das kleine Kind weint.
Das ist also das Kinderspiel.
Unter den Traditionen der Stadt ist die Rificolona besonders süss, weil sie den Kindern gewidmet ist.
Es wird im Herzen der alten Stadt gefeiert und zwar am Abend vom 7. September. Die vielen Kinder mit ihren Rificolone treffen auf dem Platz Santissima Annunziata, andere kommen in einem Zug aus dem Dom.
Der Erzbischof , manchmal sogar der Bürgermeister sind da; der Bischof gibt allen seinen Segen. Es wird eine Rede gehalten. Manchmal werden den schönsten Rificolone Preise verliehen (ja, man kann sie auch selbst basteln).
Sonst kauft man sie im Geschäft, wie die auf dem Bild.
Gute Rificolona!!!!
Dienstag, 5. September 2023
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